Jeden Tag aufs Neue wird deutlich wie ungenau die Berichterstattung in Sachen Handelsstreit ist. Vergangene Nacht berichteten mehrere chinesische Nachrichtenagenturen, dass sich beide Seiten während eines Telefongesprächs „auf die ordnungsgemäße Lösung relevanter Probleme“ einigten und in diesen Belangen in Kontakt bleiben werden. Gleichzeitig haben sich die USA und China allerdings nach wie vor noch immer nicht auf das Vorgehen und den Umfang der Rückführung der Zölle auf chinesische Güter geeinigt. Es fehlt weiterhin an Fakten.
Ölkurs reagiert nach wie vor sensibel
Das Thema Handelsstreit prägt das Marktgeschehen. Die Preise reagieren sensibel auf neue Meldungen zu diesem Thema. Experten von CMC Markets sprechen allerdings davon, dass das Aufwärtspotential so langsam ausgereizt ist. Sollte es in naher Zukunft keine konkreteren Aussagen geben, die Inhalte und Deadlines bekanntgeben, werde wohl eine Art Obergrenze erreicht, über die die Preise wohl nicht steigen werden. Der Markt wartet also nun gespannt auf konkrete Meldungen aus Ost und West.
Die Marktteilnehmer rechnen mit einer Erholung der Weltwirtschaft, sollten sich Washington und Peking bald einigen. Unterstützt würde dies durch weitere Kürzungen der OPEC-Gruppe, wodurch man mit Preissteigerungen rechnet. Berichten zufolge rechnet man mittlerweile bei dem Treffen der OPEC+ Mitgliedern nächste Woche mit einer Verlängerung der Produktionskürzungen bis Dezember 2020. Die strengere Einhaltung der Kürzungen würde das Ölangebot nach unten schrauben – denn aktuell wird sich noch nicht wirklich genau daran gehalten.
Neutraler Markt und kurze Handelswoche
Der Markt ist heute recht neutral gestimmt, es herrschte heute morgen etwas Zurückhaltung. Durch den Feiertag Thanksgiving am Donnerstag in den USA und dem darauffolgenden Black Friday, ist diese Woche für viele eine kurze Handelswoche, wodurch große Positionen gescheut werden. Man wartet diese Woche nach wie vor auf Meldungen aus China und den USA, sowie natürlich auf die wöchentlichen Ölbestandsdaten.
Ausblick
Die aktuellen Preise sehen aktuell nach leichten Preissteigerungen von +0,25 bis +0,40 Euro pro 100 Liter im Vergleich zu gestern Vormittag aus.
Source: Futures-Services