An den Börsen wurde die magische 80 Dollar-Grenze bei Brent Anfang dieser Woche durchbrochen. Iran Sanktionen und eine hohe Nachfrage haben die Preise in den letzten Wochen auf neue 4-Jahreshochs getrieben, die gestern noch einmal ausgebaut wurden. Auch heute morgen bleiben die Preise weiter fest, sodass sich bei Heizöl der Aufwärtstrend fortsetzen dürfte.
Versorgungsengpass wird immer deutlicher
Die Sanktionen gegen den Iran haben die Versorgungslage in diesem Jahr nachhaltig verändert. Gab es zu Jahresbeginn noch eine globale Überversorgung, so ist diese nun schon lange passé. Die Sanktionen gegen den Iran haben einen größeren Einfluss als gedacht und dabei sind diese bisher nur zum Teil umgesetzt worden. Erst im November folgen dann die direkten Sanktionen der iranischen Ölexporte.
Der Versorgungsengpass ist zwar bereits zu spüren, hat allerdings noch nicht seinen Zenit erreicht. Dieser kommt vermutlich erst in den Wintermonaten, wenn alle Sanktionen gegen den Iran implementiert werden und die Winternachfrage zunimmt. In den kommenden Monaten rechnen die meisten Experten und Analysten daher nicht unbedingt mit einer Abwärtskorrektur bei den Ölpreisen.
Entspannung erst 2019 in Sicht
Erst im kommenden Jahr kann sich die Situation vermutlich wieder etwas entzerren. Analysten gehen davon aus, dass die globale Rohölnachfrage im ersten Quartal 2019 abnehmen wird, während die Ölförderung der OPEC, Russlands und der USA bis dahin zulegen wird. Bei Goldman Sachs hält Spekulationen über eine Rallye auf 100 Dollar daher für überzogen, doch in der nächsten Wochen wird es wohl kaum günstiger.
Längere Lieferzeiten
Verbraucher müssen sich zudem auf längere Lieferzeiten einstellen, denn die Winternachfrage nimmt allmählich an Fahrt auf. Die Raffinerieexplosion in Vohburg Anfang September sowie die niedrigen Pegelstände am Rhein haben die Versorgungslage zudem erschwert. Dies resultiert in längere Lieferzeiten. Die Lagerbestände der Haushalte sind insgesamt niedrig, sodass sich zum Herbst ein Blick in die Heizöltanks lohnt und man zeitig bestellen sollte.
Ausblick
Die Ölpreise an den Börsen sind weiter im Bereich ihrer Langzeithochs, sodass auch bei den Heizölpreisen im Inland leider noch keine Entspannung in Sicht ist. Heute ist daher erneut mit einer Preisanhebung von etwa +0,20 bis +0,40 Euro/100 Liter Heizöl zu gestern zu rechnen.